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Prof. Siegfried Altmann bei Wikipedia

Praxis und Forschung

1. Sicherheits- und Unfallforschung (Elektrosicherheit)

Mit den Arbeiten auf dem Gebiet der Sicherheits- und Unfallforschung (kurz: Elektrosicherheit)  habe ich mit meiner Tätigkeitsaufnahme 1972 als Begründer und Leiter der Forschungsgruppe ”Elektrosicherheit” im damaligen Zentralinstitut für  Arbeitsschutz (ZIAS) der DDR, der heutigen Außenstelle der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, in Dresden begonnen und später an der TH und HTWK Leipzig
fortgesetzt.

Auf der Grundlage vorliegender Unfallstatistiken und einer von  mir angefertigten Studie über zu lösende Schwerpunktprobleme auf dem  Gebiete der Elektrosicherheit (Forschungsbericht F3 - 14/73) entstanden  zunächst die Publikationen mit den Titeln:

- Schwerpunktaufgaben auf dem Gebiet der Elektrosicherheit
  Informationen für Arbeitsschutz und Arbeitshygiene des ZIAS Dresden
  (10.Jahrgang), Heft 3/1974, Seite 87-89

- Internationale Entwicklungstendenzen auf dem Gebiet der Elektrosicherheit
  Der Elektropraktiker 28 (1974), Heft 5, Seite 148-151

Diese Arbeiten wurden dann mit der Aufnahme meiner Tätigkeit als  Hochschullehrer an der TH Leipzig im Jahre 1976 fortgesetzt und  eingeleitet mit einem in der Fachzeitschrift
ELEKTRIE 31 (1977), Heft 9, Seite 451-457 veröffentlichten Interview über

“Schwerpunktaufgaben auf dem Gebiete der Elektrosicherheit und
 zum Problem der Sicherheitsbewertung elektrotechnischer Anlagen”

Als langfristige Aufgaben zur Senkung der ”Elektrounfälle” wurden dabei
u. a. genannt:

  • Schaffung einer Systematik der sicherheitstechnischen Mittel und Prinziplösungen
  • Schaffung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen für  die  Sicherheitsbewertung elektrotechnischer Anlagen  und Geräte
  • Unfallursachenforschung sowie
  • Entwicklung spezieller sicherheitstechnischer Mittel und Prinziplösungen  einschließlich problemangepaßter Meßmethoden und -mittel

In Zuordnung zu dem Schwerpunktproblem der Schaffung der mathematisch-  naturwissenschaftlichen Grundlagen für die Sicherheitsbewertung  elektrotechnischer Anlagen sind die folgenden drei Aufgaben als  Schwerpunkte des Komplexes der starkstromtechnischen Anlagen zu  bearbeiten:

    1. Es sind die wissenschaftlich fundierten Parameter für die Bewertung der Sicherheit elektrotechnischer Anlagen auf der Grundlage der Wahrscheinlichkeitsrechnung zu ermitteln.

    2. Es sind einheitliche Richtlinien für die Sicherheitsnachweisführung bei der Projektierung, Montage und Instandhaltung elektrotechnischer  Anlagen auf der Grundlage konkreter Beispiele zu erarbeiten.

    3. Es sind Untersuchungen im Hinblick auf die Sicherheitstechnik im  Haushalt und in ausgewählten Bereichen der Wirtschaft, wie im  Transportwesen, in der Land- wirtschaft, im Bergbau oder auch in  Kernkraftwerken vorzunehmen. Dabei sind bei diesen Betrachtungen sowohl  die mathematischen Grundlagen der Sicherheitsbewertung als auch die  Prinzipien und Methoden der Unfallursachenforschung als wesentliche  Seiten anzusehen.

In Zuordnung zu dem Schwerpunktproblem der Unfallursachenforschung sind  insbesondere die folgenden zwei Aufgaben als Schwerpunkte des Komplexes  der starkstromtechnischen Anlagen zu bearbeiten:

    1. Unfallursachenforschung in starkstromtechnischen Anlagen. Dabei kommt  besonders der statistischen Seite und dem Erfassungsalgorithmus selbst  eine große Bedeutung zu. Neben der absoluten Erfassung der  Unfallschwerpunkte muss es das Hauptanliegen der Untersuchung sein,  einen Überblick über die Unfälle durch Elektrizität und ihre Verteilung  auf die Anlagen zu erhalten.

    2. Die Ermittlung und Bewertung der  Wirksamkeit und Zuverlässigkeit bekannter Schutzmaßnahmen in  starkstromtechnischen Anlagen wird eine wesentliche Grundlage für den  richtigen Einsatz der künftigen finanziellen Aufwendungen für die  Gewährleistung der Sicherheit in starkstromtechnischen Anlagen sein.  Untersuchungen in dieser Richtung werden das Grundanliegen der Gesamt-  betrachtungen auf dem Gebiet der Elektrosicherheit nach optimalem  Mitteleinsatz bei höchst möglicher Sicherheit besonders zum Ausdruck  bringen.

Unter Bezug auf das Schwerpunktproblem der Entwicklung spezieller  sicherheits- technischer Mittel und Prinziplösungen (einschließlich  problemangepaßter Meßmethoden und -mittel) sind für die starkstrom- technischen Anlagen alle Initiativen informatorisch zusammenzufassen und entsprechend zu fördern.

Die Möglichkeiten der Entwicklung spezieller sicherheitstechnischer Mittel  für Kranführer sowie für Werktätige in der Landwirtschaft sind zu prüfen und einzuschätzen.

Über erzielte Zwischenergebnisse der Realisierung und Umsetzung wichtiger  genannter Teilaufgaben wurde auf wissenschaftlichen Tagungen berichtet. Die Ergebnisse eigener wissenschaftlicher Arbeiten wurden in Form von  Fachaufsätzen in Fach- und Hochschulzeitschriften publiziert . Die Publikationen, die ausschließlich  der Sicherheits- und Unfallforschung gewidmet sind, liegen in gebundener Form vor.

Vertragsforschung (ausgewählte Berichte)

  1. Analyse des Verhältnisses von Schutzgüte und Approbation elektrotechnischer Erzeugnisse und Ableitung von gesetzlichen Regelungen. Abschlußbericht 3 (1-29) (1972) im Zentralinstitut für Arbeitsschutz Dresden (ZIAS)
     
  2. Studie über zu lösende Schwerpunktprobleme auf dem Gebiet der Elektrosicherheit sowie Schlußfolgerungen für das ZIAS. Bericht F 3 - 14/1973 im Zentralinstitut für Arbeitsschutz Dresden
     
  3. Quantitative Aussagen über die Zuverlässigkeit spezieller Fahrleitungssysteme elektrischer Bahnen auf der Grundlage statistisch erfaßter Störungen und logischer Modelle
    Bericht F 3 - 6/74 im Zentralinstitut für Arbeitsschutz Dresden
     
  4. Qualitative und quantitative Sicherheitsbeurteilung von Elektroenergieanlagen, fabrikfertigen Baueinheiten und Geräten
    TH Leipzig, Sektion Elektroenergieanlagen (WTB 62/77-SEA) und Institut Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik (IPK) Berlin
     
  5. Mitarbeit am Komplexthema K 2 - 9 im Zentralinstitut für Arbeitsschutz Dresden "Analyse der Durchsetzung der Schutzgüte sowie arbeitsschutztechnischer und organisatorischer Bedingungen in der Lehrlingsausbildung und beim Einsatz  junger Werktätiger in ausgewählten Betrieben"
     
  6. Auswertung von Havarien infolge elektrotechnischer Aufladungen
    Bericht A3 - 1/1973 im Zentralinstitut für Arbeitsschutz Dresden einschließlich örtlicher Untersuchungen über eine Havarie infolge elektrostatischer Entladungen in einer Ölfabrik Bulgariens
     
  7. Erarbeitung der Konzeption "Elektrosicherheit" für den zentralen Artikelkatalog "Sicherheitstechnische Mittel und Meßgeräte"
     
  8.  Erarbeitung der Konzeption und Mitarbeit am Drehbuch "Elektrosicherheit" für die Arbeitsschutzausstellung im Dresdner Hygiene-Museum
     
  9. Untersuchung zur Vermeidung von Unfällen durch Einwirkung von elektrischem Strom im Bereich des Ministeriums für Kohle und Energie (MKE) der DDR Berichts-Nr.: FB III-18-76/ZIAS (42 Seiten, 36 Anlagen) und Dissertation B
     

Das Gesamtforschungsprogramm vermittelt das nachstehende Bild:

Tabelle  Forschungsgebiete zweifarbig

Forschungskooperationspartner:

A. Ausländische Hochschulen
     - TU Kiew (Ukraine)
     - TH Wroclaw und TH Poznan (Polen)
     - TH Budapest (Ungarn)

B. Industriepartner
     -  Institut für Prüffeld- und Hochleistungstechnik
        (IPH) Berlin
     -  TAKRAF Leipzig

Videopfeil
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2. Elektrische Bahnen und Anlagen

Während meiner Tätigkeit im Starkstromanlagenbau Halle war ich als Montageingenieur tätig bei der Elektrifizierung des Hauptbahnhofes Leipzig und der angrenzenden Strecken bis Dessau-Rosslau-Meinsdorf, Magdeburg und Probstzella. Als Projektierungsingenieur wurden von mir die Strecken einschließlich der der jeweiligen Bahnhöfe

• Leipzig-Altenburg,
• Leipzig Rötha/Espenhain,
• Leipzig- Neukieritzsch/Böhlen,
• Leipzig Lobstädt-Borna
• Fahrleitungsanlage für die Versuchsstrecke im Reichsbahnausbesserungswerk Dessau-Süd
• sowie die externen Bahnhöfe Leipzig/Leutzsch, Lützschena und Wahren
projektiert.


Bei der Fahrleitungsmontage wurden folgende Rationalisierungsmaßnahmen von mir eingeführt

• Vorfertigung der Rohrschwenkausleger-
   Rechnerische und grafische Ermittlung der Fertigungsmontage
• Vorfertigung der Quertragwerke
   Bestimmung der Fertigungsmaße (Grafische Ermittlung)
• Vorfertigung der Kettenwerkshänger -
   Rechnerische Ermittlung der Fertigungsmaße
• Vorfertigung der Schalterquerleitungen
   Rechnerische Ermittlung der Fertigungsmaße
• Bestimmung der Fertigungsmaße für alle Befestigungsteile (das Messen der Mastbreite
   in Befestigungshöhe am bereits aufgestellten Mast konnte entfallen)
• Erarbeitung eines umfangreichen Festpreiskataloges gemeinsam mit BBC Halle/Saale.
 

Als Arbeitsergebnisse während meiner Tätigkeit an der HfV in Dresden sind neben der Lehrtätigkeit im 9.Semester (Berechnung und Projektierung von Fahrleitungsanlagen elektrischer Bahnen) im wesentlichen zu nennen:

1. Entwurf von Fristenplänen für die periodische Instandhaltung von  Fahrleitungsanlagen und V
erfahren zur Reinigung verschmutzter Isolatoren unter Spannung
2. Schaffung von Berechnungsgrundlagen für Ketten- und Verbundfahrleitungen mit dem Schwerpunkt Absenkungen für den Brückenbereich
3. Einsatz eines Digitalrechners (Minsk 22 mit ALGOL) bei der Berechnung von Fahrleitungsanlagen aller Systeme
4. Projektierung und Montage einer Fahrleitungsversuchsstrecke für 200 km/h im Auftrag des LEW Hennigsdorf (Lokomotivbau), gebaut im Braunkohlentagebaugebiet Nochten/Lausitz
5. Fahrleitungen im Tunnel und Brückenbereich
6. Konzipierung einer Systemwechselanlage für den Bahnübergang Frankfurt/Oder-Rzepin (Polen)
7. Entwurf; Projektierung und Bauleitung von 3 Fahrleitungsmodellanlagen, gebaut von der Berliner Modellbaufirma Stephan. Das Strecken- und das Bahnhofsmodell sind zur Zeit an der TU Dresden untergebracht und das der Sonderkonstruktionen im Verkehrsmuseum Dresden.
8. Das Verhalten von Stromabnehmer und Fahrleitungsnetz im Nahverkehrsnetz

Vertragsforschung (ausgewählte Beispiele)

1. Erarbeitung neuer Technologien für die Montage von Fahrleitungen -
   Mitarbeit am Forschungsthema “Gleislose Montage von Kettenwerksfahrleitungen”
   VEB Starkstromanlagenbau Halle (Juni1969 - Dezember 1969)

2. Mitarbeit am Forschungsthema “Erhöhung der Geschwindigkeiten von
    Schienenfahrzeugen”
    Hochschule füür Verkehrswesen “Friedrich List” Dresden, (1.01.1969 - 30.09.1969)

3. Mitarbeit am Forschungsthema “Halbleiterbauelemente im städtischen Verkehr und
    Kraftverkehr”
    1. Thema: Fahrleitungsschutzrelais
    2. Thema: Fehlerortung in Fahrleitungs- und Kabelanlagen; Versuchs- und
                    Entwicklungsstelle des Kraftverkehrs (VES/K) Dresden
                    (1.04.1969 - 15.06.1969)

4. Mitarbeit am Thema “Analysierung der im Grenzverkehr möglichen Varianten unter
    Zugrundlegung der Modernisierung der Traktionsart mit dem Ziel, Maßnahmen zur
    Erhöhung der Durchlaßfähigkeit im Grenzübergang Frankfurt(Oder) - Rzepin
    (VR Polen) für die 10. Beratungsgruppe “Zweiseitiger Eisenbahnverkehr der Deutsch-
    Polnischen Transportkomission

5. Bestimmung der Konstruktionsparameter für Rohrschwenkausleger, 1958 erarbeitet
    im Rahmen eines Ing. - Kontos (Starkstromanlagenbau Halle)

Die von mir publizierten Forschungsergebnisse liegen in gebundener Form vor.
  

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