1. Sicherheits- und Unfallforschung (Elektrosicherheit)
Mit den Arbeiten auf dem Gebiet der Sicherheits- und Unfallforschung (kurz: Elektrosicherheit) habe ich mit meiner Tätigkeitsaufnahme 1972 als Begründer und Leiter der Forschungsgruppe ”Elektrosicherheit” im damaligen Zentralinstitut für Arbeitsschutz (ZIAS) der DDR, der heutigen Außenstelle der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, in Dresden begonnen und später an der TH und HTWK Leipzig fortgesetzt.
Auf der Grundlage vorliegender Unfallstatistiken und einer von mir angefertigten Studie über zu lösende Schwerpunktprobleme auf dem Gebiete der Elektrosicherheit (Forschungsbericht F3 - 14/73) entstanden zunächst die Publikationen mit den Titeln:
- Schwerpunktaufgaben auf dem Gebiet der Elektrosicherheit Informationen für Arbeitsschutz und Arbeitshygiene des ZIAS Dresden (10.Jahrgang), Heft 3/1974, Seite 87-89
- Internationale Entwicklungstendenzen auf dem Gebiet der Elektrosicherheit Der Elektropraktiker 28 (1974), Heft 5, Seite 148-151
Diese Arbeiten wurden dann mit der Aufnahme meiner Tätigkeit als Hochschullehrer an der TH Leipzig im Jahre 1976 fortgesetzt und eingeleitet mit einem in der Fachzeitschrift ELEKTRIE 31 (1977), Heft 9, Seite 451-457 veröffentlichten Interview über
“Schwerpunktaufgaben auf dem Gebiete der Elektrosicherheit und zum Problem der Sicherheitsbewertung elektrotechnischer Anlagen”
Als langfristige Aufgaben zur Senkung der ”Elektrounfälle” wurden dabei u. a. genannt:
- Schaffung einer Systematik der sicherheitstechnischen Mittel und Prinziplösungen
- Schaffung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Grundlagen für die Sicherheitsbewertung elektrotechnischer Anlagen und Geräte
- Unfallursachenforschung sowie
- Entwicklung spezieller sicherheitstechnischer Mittel und Prinziplösungen einschließlich problemangepaßter Meßmethoden und -mittel
In Zuordnung zu dem Schwerpunktproblem der Schaffung der mathematisch- naturwissenschaftlichen Grundlagen für die Sicherheitsbewertung elektrotechnischer Anlagen sind die folgenden drei Aufgaben als Schwerpunkte des Komplexes der starkstromtechnischen Anlagen zu bearbeiten:
1. Es sind die wissenschaftlich fundierten Parameter für die Bewertung der Sicherheit elektrotechnischer Anlagen auf der Grundlage der Wahrscheinlichkeitsrechnung zu ermitteln.
2. Es sind einheitliche Richtlinien für die Sicherheitsnachweisführung bei der Projektierung, Montage und Instandhaltung elektrotechnischer Anlagen auf der Grundlage konkreter Beispiele zu erarbeiten.
3. Es sind Untersuchungen im Hinblick auf die Sicherheitstechnik im Haushalt und in ausgewählten Bereichen der Wirtschaft, wie im Transportwesen, in der Land- wirtschaft, im Bergbau oder auch in Kernkraftwerken vorzunehmen. Dabei sind bei diesen Betrachtungen sowohl die mathematischen Grundlagen der Sicherheitsbewertung als auch die Prinzipien und Methoden der Unfallursachenforschung als wesentliche Seiten anzusehen.
In Zuordnung zu dem Schwerpunktproblem der Unfallursachenforschung sind insbesondere die folgenden zwei Aufgaben als Schwerpunkte des Komplexes der starkstromtechnischen Anlagen zu bearbeiten:
1. Unfallursachenforschung in starkstromtechnischen Anlagen. Dabei kommt besonders der statistischen Seite und dem Erfassungsalgorithmus selbst eine große Bedeutung zu. Neben der absoluten Erfassung der Unfallschwerpunkte muss es das Hauptanliegen der Untersuchung sein, einen Überblick über die Unfälle durch Elektrizität und ihre Verteilung auf die Anlagen zu erhalten.
2. Die Ermittlung und Bewertung der Wirksamkeit und Zuverlässigkeit bekannter Schutzmaßnahmen in starkstromtechnischen Anlagen wird eine wesentliche Grundlage für den richtigen Einsatz der künftigen finanziellen Aufwendungen für die Gewährleistung der Sicherheit in starkstromtechnischen Anlagen sein. Untersuchungen in dieser Richtung werden das Grundanliegen der Gesamt- betrachtungen auf dem Gebiet der Elektrosicherheit nach optimalem Mitteleinsatz bei höchst möglicher Sicherheit besonders zum Ausdruck bringen.
Unter Bezug auf das Schwerpunktproblem der Entwicklung spezieller sicherheits- technischer Mittel und Prinziplösungen (einschließlich problemangepaßter Meßmethoden und -mittel) sind für die starkstrom- technischen Anlagen alle Initiativen informatorisch zusammenzufassen und entsprechend zu fördern.
Die Möglichkeiten der Entwicklung spezieller sicherheitstechnischer Mittel für Kranführer sowie für Werktätige in der Landwirtschaft sind zu prüfen und einzuschätzen.
Über erzielte Zwischenergebnisse der Realisierung und Umsetzung wichtiger genannter Teilaufgaben wurde auf wissenschaftlichen Tagungen berichtet. Die Ergebnisse eigener wissenschaftlicher Arbeiten wurden in Form von Fachaufsätzen in Fach- und Hochschulzeitschriften publiziert . Die Publikationen, die ausschließlich der Sicherheits- und Unfallforschung gewidmet sind, liegen in gebundener Form vor.
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